FORTBILDUNG IMPLANTOLOGIE:
„Von Zahnärztin zu Zahnärztin“

Die implantologische Kompetenz für die zukünftige Behandlung der Patienten wird zunehmend durch junge Zahnärztinnen gesichert

Die Zahnmedizin wird weiblich

Der Trend, der bereits in den 80er-Jahren beobachtet werden konnte, hat sich bestätigt: Die Zahnheilkunde ist „weiblich“ geworden und entwickelt sich zu einer Frauendomäne. Immer mehr Frauen studieren Zahnmedizin, der Frauenanteil in den Erstsemestern liegt mittlerweile bis über 80%, je nach Universität.
2012 waren bereits 60% der unter 35-jährigen praktizierenden Zahnärzte weiblich.

2. Hands-on Workshop in München: Implants and Soft Tissue. Referenten: Zahnärzte Michael Javier Weiß und Dr. Paul Schuh.
2. Hands-on Workshop in München: Implants and Soft Tissue.
Referenten: Zahnärzte Michael Javier Weiß und Dr. Paul Schuh.
Bildquelle: ©GZFA
 

Zu wenige Frauen in der Implantologie

Der zunehmende Frauenanteil schlägt sich jedoch nicht in den jeweiligen Spezialisierungen nieder. Nach wie vor entscheiden sich junge Zahnärztinnen überwiegend für die Kieferorthopädie, konservierende Zahnheilkunde und Kinderzahnheilkunde, wenn auch eine leichte Zunahme in den Bereichen Implantologie, Parodontologie und Funktionsdiagnostik zu verzeichnen ist.
Statistische Erhebungen belegen, dass sich Frauen nach Abschluss des Studiums in weit geringerem Maße für die chirurgischen Fachdisziplinen von Human- und Zahnmedizin spezialisieren, als Männer. Und dies, trotz gleicher Ausbildung und gleicher grundsätzlicher Eignung. 

Vorbehalte gegenüber chirurgischen Tätigkeiten sind auch völlig unbegründet, erfordern diese doch in hohem Maße feinmotorische Fähigkeiten, geschickte Fingerfertigkeit und ein sorgfältiges und präzises Arbeiten - all die Fertigkeiten, über die Frauen doch oft besonders verfügen.

Frauen wollen Planungssicherheit

Es gibt mehrere Erklärungsversuche für das geringere Interesse der Frauen an Implantologie bzw. Chirurgie.

Zum einen werden diese Fachbereiche als reine Männerdomäne wahrgenommen, was schon per se ein Hemmnis sein kann.

Zum anderen haben schon Untersuchungen an Schulen gezeigt, dass Frauen selbstbewusster sind, sich also mehr zutrauen und damit auch erfolgreicher lernen, wenn sie unter ihresgleichen sind. Dieses Phänomen setzt sich oft fort später im Studium bzw. in der weiteren Fachspezialisierung. 

Frauen haben auch eine andere Herangehensweise bei der Behandlung von Patienten und erheben einen hohen Perfektionsanspruch. Sie prüfen länger, bevor sie Entscheidungen fällen, wollen mehr Planungssicherheit und müssen voll und ganz von technischen Neuerungen überzeugt sein, bevor sie diese auch einsetzen.

3D-navigierte Implantologie als Lösung

Gerade die modernen minimal-invasiven Techniken und unterstützenden, bildgebenden 3D-Verfahren in der Implantologie, kommen ihnen dabei entgegen, denn sie erlauben eine exakte Planung von chirurgischer Behandlung und Implantat-Prothetik, mit vorhersagbaren Ergebnissen.
Das schafft Sicherheit für Zahnärztin und Patient.

Eine Spezialisierung in Implantologie bzw. Chirurgie von Zahnärztinnen ist nicht nur wünschenswert, sie ist geradezu notwendig, wenn in Zukunft jeder zweite Zahnarzt eine Frau sein wird.
Allein schon um die Versorgungsicherheit der Patienten zu gewährleisten, muss die implantologische Kompetenz durch junge Zahnärztinnen gesichert werden.

Die Zeit ist reif!
Als „Digital Natives“ beherrschen sie schnell den Umgang mit dem digitalen Workflow, bilden sich erfolgreich fort in Kursen von und mit KollegInnen und holen sich die Erfahrung dann in der eigenen Praxis!